Proteste in Kenia: Das sollten Reisende jetzt wissen

Seit einigen Tagen kommt es in Kenia immer wieder zu gewaltsamen Ausschreitungen und Protesten. Einheimische demonstrieren gegen die Regierung. Brände, Plünderungen und Unruhen sind die Folge davon. Viele fragen sich jetzt, ob eine Reise nach Kenia für Urlauber derzeit gefährlich ist. Das Wichtigste fasst dieser Artikel zusammen.

Der Amboseli-Nationalpark zählt zu den beliebtesten Nationalparks in Kenia. (Quelle: Foto von Wladimir Kühne)

Kenia mit den schönsten Nationalparks weltweit

Kenia im Osten Afrikas ist vor allem für seine Wildreservate und Nationalparks bekannt. Der wohl berühmteste darunter ist der Masai Mara Nationalpark, wo man unter anderem Löwen, Büffel und Nashörner in freier Wildbahn beobachten kann. In dem 1500 Quadratkilometer großen Reservat sind außerdem 400 Vogelarten und etwa 90 Arten von Reptilien und Säugern zu Hause. Aber auch der Amboseli Nationalpark, unweit des atemberaubenden Kilimandscharo-Bergmassivs, fasziniert mit einer vielfältigen Tierwelt aus etwa 80 Arten von Säugern, darunter afrikanische Elefanten und seltene Brillenbären-Rüsselhündchen.

Gleichzeitig bietet Kenia tolle Möglichkeiten für einen Strandurlaub. Eine ganze Reihe an traumhaften Stränden, darunter Diani Beach und Mombasa, ziehen sich entlang des Indischen Ozeans. Wer das beeindruckende Land einmal aus der Vogelperspektive beobachten will, macht eine Wanderung zum Mount Kenya, dem zweithöchsten Berg Afrikas.

Größtenteils Städte des Landes betroffen

Eine gute Nachricht vorweg: Reisende, die einen Strandurlaub oder eine Safari in Kenia planen, können ihre Reise beruhigt antreten. Laut der Aussage des Reisebüros „Private Safaris“ sind für diverse Hauptverkehrswege und Flughäfen in dem ostafrikanischen Land „keine nennenswerten Störungen gemeldet worden.“ Dies bedeutet, dass Reisen nach Kenia wie geplant stattfinden. Die Reiseveranstalter berichten, dass es die größten Proteste in den städtischen Zentren des Landes gibt. Vor allem in Nairobi und Mambasa, aber auch in anderen Städten Kenias, kam es in den vergangenen Tagen zu den meisten Ausschreitungen und Demonstrationen mit gewaltsamem Ausgang.

Gründe für die Unruhen in Kenia

Brennende Autos, Kämpfe gegen Polizisten und ein Brand im Parlament: Dies sind die Folgen der Ausschreitungen, zu denen es seit Tagen in den Städten Kenias kommt. Etwa 20 Menschen verloren im Zuge der Proteste ihr Leben. Die Demonstrationen richteten sich zunächst gegen das geplante Steuergesetz in Kenia, durch welches sich die Einheimischen mit einer enormen finanziellen Belastung konfrontiert sehen. Zum Höhepunkt der Proteste kam es am 25. Juni, als Hunderte Demonstrierende das kenianische Parlament stürmten und Teile davon in Brand setzten. Ebenso von Bränden und Plünderungen betroffen war die City Hall in Nairobi, das Gebäude der Regionalregierung. Inzwischen ist nicht mehr nur die Polizei, sondern auch das Militär Kenias im Einsatz.

Um die Situation zu entschärfen, unterschrieb Präsident William Ruto das verabschiedete Steuergesetz nicht. Dennoch gingen die Proteste weiter. Die Protestierenden wollen den Rücktritt des Präsidenten und fordern zugleich eine Bestrafung der Polizisten, die für den Tod der Demonstrierenden verantwortlich sind.

Empfohlene Vorsichtsmaßnahmen für Reisende

Das Auswärtige Amt rät Touristen in Kenia dazu, Fahrten in städtische Zentren zu vermeiden. Hier kommt es im Rahmen der Demos teilweise zum Einsatz von Schusswaffen, Tränengas und Wasserwerfern. Weiterhin empfiehlt das Auswärtige Amt diese Vorsichtsmaßnahmen:

  • Fahrten in die größeren Städte Kenias vermeiden
  • sich von größeren Menschenansammlungen und v. a. von Regierungsgebäuden        fernhalten
  • Handy für Notfälle mit sich führen
  • in lokalen Medien über aktuelle Lage informieren
Von touristischen Aufenthalten in der Hauptstadt Nairobi wird wegen der schweren Unruhen derzeit abgeraten. (Quelle: Foto von Justin Brian)

Eine Reisewarnung für Kenia hat das Auswärtige Amt momentan nicht ausgesprochen. Im Allgemeinen rät es jedoch von dem Besuch in einige Regionen Kenias ab. Der Grund dafür sind nicht die aktuellen Proteste, sondern das allgemein hohe Risiko von Überfallen und terroristischen Anschlägen in den Gebieten der North-Rift-Region:

  • Baringo County: Silale Gorges, Tandare Valley, Korkoron Hills
  • Samburu County: Suguta Valley, Malaso Escarpment, Pura Valley, Lolmolok Caves, Lochokia und Lekadaar Escparment, Nasuur, Longewan, Ltungai Conservancy
  • Laikipia County: Sieku Valley, Losos und Kiape Caves, Lekuruki Hills, Warero und Ndonyoriwo, Kamwenje, Mukogodo Forest
  • Schnittstelle zu West Pokot und Turkana Counties: Kapebok, Turkwell Escarpment, Nadome, Ombollion. Lebokat, Nakwamoru, Kapebok sowie Nadome und Kamur Caves in Turkana County
  • Grenzgebiet zu Somalia einschließlich Provinz Lamu
  • Lamu Island und Manda Island

Weiterhin rät das Auswärtige Amt zu besonderer Vorsicht in Laikipia und Samburu, Baringo, Elgeyo Marakwet, West Pokot und Turkana.

Wichtig: Da das Auswärtige Amt derzeit keine Reisewarnung für Kenia ausgesprochen hat, ist eine kostenlose Stornierung einer Pauschalreise nach Kenia nicht möglich. Nur allein die Sorge vor den Folgen der Unruhen in Kenia rechtfertigt im Reiserecht keinen kostenlosen Rücktritt von der Reise.

Auch die Reiserücktrittsversicherung orientiert sich an den Angaben des Auswärtigen Amtes. Ohne eine gemeldete Reisewarnung, übernimmt auch diese nicht die Stornogebühren. Dafür sind Sie durch die Reiserücktrittsversicherung aber gegen zahlreiche andere Risiken abgesichert. So greift dieser essenzielle Reiseschutz bei persönlichem Schicksal, wie Krankheit, Schwangerschaft, Arbeitslosigkeit oder Unfall. Wenn es sich hierbei um einen ungeplanten Zwischenfall handelt, kommt die Reiserücktrittsversicherung für alle Stornokosten auf.

Die richtige Reiseversicherung für Ihren Kenia-Urlaub

Gerade in einem Land wie Kenia, wo die medizinische Versorgung vor allem in ländlichen Gebieten begrenzt ist, ist eine Auslandskrankenversicherung dringend anzuraten. Auch, wenn Kenia im Allgemeinen sicher ist, ist es in dem ostafrikanischen Land dennoch nicht ganz ungefährlich. So sind Sie hier spezifischen Gesundheitsrisiken, wie Dengue-Fieber oder Malaria, ausgesetzt. Auch kann es auf Safari-Touren oder am Strand zu Unfällen kommen. Ohne eine gute Auslandsreisekrankenversicherung müssen Sie die Kosten für eine medizinische Untersuchung und Medikamente in dem Land selbst tragen. Insbesondere ein Krankenrücktransport zum Heimatort oder ein Krankenhausaufenthalt in Kenia können sehr hohe Kosten verursachen. Mit dem Abschluss einer Auslandskrankenversicherung können Sie sich viel Ärger ersparen.

Ebenso empfehlen wir eine Reisegepäckversicherung für Ihren Aufenthalt in Kenia. Gerade bei Langstreckenflügen kommt es oftmals zu einem häufigen Umladen der Koffer, sodass Gepäck schneller mal verloren gehen kann. In den meisten Fällen kommt das Gepäck mit Verzögerung am Urlaubsort an. Eine Reiserücktrittsversicherung übernimmt unter anderem die Kosten für Hygieneartikel und Kleidung, die Sie für die Überbrückung benötigen.