Mit dem Zug unterwegs trotz Corona – Wie sicher sind Bahnreisen?

Bahnreisen Corona

Gemeinsam mit anderen Reisenden viele Stunden auf engem Raum verbringen – Viele Menschen schätzen das Risiko, sich während einer Bahnfahrt mit dem Coronavirus zu infizieren, als besonders hoch ein. Die Bahn argumentiert dagegen. Doch sind Züge aktuell wirklich ein sicheres Transportmittel?

Bahnreisen Corona
In öffentlichen Verkehrsmitteln besteht keine erhöhte Ansteckungsgefahr mit Corona. Quelle: shutterstock.com

Viele Menschen verzichten jetzt auf eine Urlaubsreise

Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht und Ausgangssperren in vielen Ländern haben den Deutschen offenbar die Lust auf einen Urlaub genommen. Auch die Erinnerung an vergangene und die Angst vor neuen Grenzschließungen reduziere die Reiselust zusätzlich.

Insbesondere was Fernreisen anbelangt, hat die Reisefreude entsprechend stark nachgelassen. Das hängt allerdings nicht allein damit zusammen, das viele weiter entfernte Länder weiterhin als Risikogebiete gelten bzw. Einreiseverbote für Urlauber aus Deutschland verhängt haben. Vielmehr ist es gerade die Sorge, sich während eines langen Fluges mit dem Coronavirus zu infizieren, die viele von einem Urlaub abhält.

Sicherer erscheint es vielen, mit dem eigenen Pkw oder alternativ dazu mit dem Zug zu verreisen. Zwar besteht auch hier eine gewisse Sorge vor einer Ansteckung – Allerdings schätzen viele Menschen diese niedriger ein, als in einem Flugzeug. Dazu, ob sich beide Massenverkehrsmittel, was eine Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus angeht, tatsächlich voneinander unterscheiden, äußerte sich unlängst das Robert-Koch-Institut (RKI).

Ansteckungen in öffentlichen Verkehrsmitteln laut RKI eher selten

Unlängst gab das RKI in seinem Epidemiologischen Bulletin 38/2020 eine Einschätzung dazu ab, wie sicher die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel wie etwa der Bahn aktuell ist. Im Ergebnis wurde das Risiko, sich in öffentlichen Verkehrsmitteln, Hotels oder Gaststätten mit dem Coronavirus anzustecken, als nicht besonders hoch eingestuft. Viel risikoreicher seien hingegen Treffen, Feste und sonstige Zusammenkünfte im privaten Bereich. Das gilt nicht zuletzt darum, weil die Hygieneregeln und Gegenmaßnahmen im öffentlichen Bereich oft genauer beachtet würden als bei privaten Treffen.

Auch die Bahn schließt sich dieser Auffassung an. Insbesondere verweist sie dabei auf Beobachtungen zur Infektionsgefahr unter Bahn-Mitarbeitern. Aus aktueller Sicht seien diese keinem erhöhten Corona-Infektionsrisiko ausgesetzt. Schließlich zeigten Antikörpertests, dass Zugbegleiter im Fernverkehr nur relativ selten Antikörper aufgrund einer vergangenen Coronainfektion aufweisen würden. Sofern die gängigen Hygieneregeln und Abstandsgebote eingehalten würden, könne darum von einem eher niedrigen Infektionsrisiko an Bord von Fernzügen ausgegangen werden.

Auslandsreisen mit der Bahn nur mit Reiseversicherung und Online-Ticket

Obwohl nach aktuellem Kenntnisstand nicht von einer erhöhten Infektionsgefahr während einer Bahnreise auszugehen ist, sollten Bahnreisende dennoch einige Vorsichtsmaßnahmen beachten. Insbesondere ist es gerade für diejenigen, die mit dem Zug ins Ausland reisen, wichtig, sich um einen speziellen Reisekrankenversicherungsschutz zu bemühen. Schließlich übernimmt die deutsche Krankenversicherung nicht immer alle Kosten, die für ärztliche Behandlung und Betreuung im Ausland anfallen. Wichtig ist es dabei, auf eine Auslandskrankenversicherung zu achten, die Pandemiefolgen nicht ausschließt.

Zusätzlich dazu empfiehlt es sich, Zugtickets möglichst im Voraus online zu buchen. So können lange Warteschlangen und Menschenansammlungen am Bahnhof weitestgehend vermieden werden. Auch zu vollen Wagons oder Gedränge beim Ein- und Aussteigen sollten Urlauber besser aus dem Weg gehen.