Aufgrund mehrerer Omikron-Fälle führt Brasilien verschärfte Einreiseregelungen ein – auch gegen den Willen des Staatschefs Jair Bolsonaro.
Einreise nur noch mit gültigem Impfnachweis möglich
Wer nach Brasilien einreisen möchte, muss ab sofort einen gültigen Corona-Impfnachweis vorlegen können. Mit der Umsetzung und Kontrolle der neuen Regelung hat die brasilianische Behörde für Gesundheitsüberwachung (Anvisa) bereits begonnen.
Dass bei Einreise nach Brasilien ab sofort ein Impfnachweis vorzulegen ist, wurde durch ein Urteils des Oberste Gerichtshofs festgelegt. Dieser hatte die neue Regelung bereits am vergangenen Samstag gebilligt und den Schritt insbesondere aufgrund der Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 für sinnvoll erachtet. Die Regelung gilt dabei, obwohl die Regierung des Staatschefs Jair Bolsonaro sich dagegen ausgesprochen hatte.
Trotz der neuen Einreiseregelung soll es aber auch ungeimpften Reisenden weiterhin möglich sein, nach Brasilien einzureisen. Allerdings müssen sich Personen ohne vollständigen Impfschutz nach ihrer Einreise nun für voraussichtlich fünf Tage in Quarantäne begeben. Im Anschluss an die Quarantänezeit ist ein PCR-Test durchzuführen. Fällt er negativ aus, ist eine freie Weiterreise möglich.
Weitere Voraussetzungen für die Einreise nach Brasilien
Neben einem Impfnachweis müssen Personen, die nach Brasilien einreisen oder durch das Land hindurchreisen möchten, außerdem einen PCR- oder Antigen-Schnelltest mit negativem Testergebnis vorlegen. Der negative Test muss bereits bei Abflug vorgelegt werden. Akzeptiert werden PCR-Tests, die nicht älter als 72 Stunden, und Antigen-Schnelltests, die nicht älter als 24 Stunden sind.
Zusätzlich dazu sind Reisende überdies dazu verpflichtet, eine Gesundheitserklärung beim Check-in vorzulegen. Die Erklärung kann frühestens 24 Stunden vor Abflug ausgefüllt werden und ist auf der Webseite der brasilianischen Gesundheitsbehörde abrufbar.
Reisen nach Brasilien möglichst nur mit Auslandskrankenversicherung
Obwohl Brasilien aktuell sehr niedrige Infektionszahlen zu verbuchen hat, wird Urlaubern geraten, vor einer Reise nach Brasilien eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Die Police sollte dabei möglichst auch Pandemiefolgen abdecken.
Allerdings dient der Versicherungsschutz nicht allein dazu, finanzielle Risiken, die sich aufgrund der Möglichkeit einer Corona-Infektion vor Ort ergeben, abzudecken. Vielmehr übernehmen Auslandskrankenversicherungen auch Kosten, die sich aufgrund notwendiger ärztlicher Behandlungen oder einem Krankenhausaufenthalt aus anderen Gründen vor Ort ergeben.
Die Kosten, die für solche Behandlungen anfallen, werden durch die deutschen Krankenversicherungen nicht übernommen. Im Falle einer erforderlichen Behandlung sehen sich Reisende daher oft mit hohen Zusatzkosten konfrontiert. Es erscheint daher sinnvoll, gerade in der aktuellen Situation nicht auf einen passenden Versicherungsschutz zu verzichten.